WAS SIND FASZIEN?

Seit einiger Zeit hört man immer mehr über die Faszien, sei es im Fitnessstudio, in Zeitungsartikeln oder bei Ärzten. Was früher belächelt oder als Spinnerei von Rolfern™ und Osteopathen betrachtet wurde, ist seit längerem (etwa Anfang der 2000er) zum ernsthaften Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung geworden. In diversen Studien wurde herausgefunden, dass die Faszien wohl eines unserer reichhaltigsten Sinnesorgane und vor allem für die Wahrnehmung unseres eigenes Körpers in Haltung und Bewegung von größter Bedeutung sind. 

So ging man lange davon aus, dass unsere Form durch die traditionelle Anatomie (Muskeln, Knochen, Sehnen, Bänder,...) ausführlich und ausreichend beschrieben wurde. Der Rolle der Faszien als verbindendes Netz im gesamten Körper wurde keine große Bedeutung zugewiesen. In der Zwischenzeit wissen wir jedoch, was das Bindegewebe alles macht. 

  • Es umkleidet, trennt, schließt ein, unterteilt Bereiche im Körper
  • Es schützt, isoliert und bildet Puffer für Organe, Knochen, Nerven, Muskeln und Gefäße
  • Jeder Muskel, jedes Muskelbündel, jede Muskelfaser, jeder Nerv wird von Faszien umgeben
  • Es verbindet jede Körperzelle mit ihrem Nachbarn; wenn ein Rolfer™ beispielsweise am Wadenmuskeln arbeitet, verändert sich auch die Spannung im Nacken, da alles zusammenhängt! 
  • Faszien können sich unabhängig von der Skelettmuskulatur zusammenziehen, was eine große Bedeutung für unseren Alltag und den Sport hat. 

Weiters konnte bereits durch Studien nachgewiesen werden, dass Stresshormone ein Zusammenziehen unseres Fasziennetzes bewirken und es somit negativ beeinflussen. Diese Erkenntnis zeigt, dass Menschen mit chronischem Stress auch vermehrt Verspannungen aufweisen. Diese angespannten Faszien neigen dazu sich zu verdicken, was wiederum ein guter Nährboden für Entzündungsprozesse und somit hartnäckige Schmerzen ist. 

 

Es gibt noch unzählige Fragen, welche immer noch nicht wissenschaftlich geklärt sind und woran Wissenschaftler vermehrt arbeiten. Nach und nach wird versucht, die wichtige Rolle der Faszien in unserem Körper zu begreifen. Was Ida Rolf bereits Mitte des 20. Jahrhunderts entdeckte und erforschte, findet heute seine wissenschaftliche Bestätigung:

 

Faszien sind Teil unserer Anatomie und bilden ein lebenswichtiges Netzwerk in unserem Körper. Durch manuelle Arbeit an diesen Faszien kann man körperliche Einschränkungen nicht nur reduzieren sondern auch die Struktur des Körpers und damit das Wohlbefinden deutlich verbessern.